Was sind Recording, Mixing und Mastering?
Das Recording, das Mixing und das Mastering sind alles Arbeitsschritte auf dem Weg zu einem Song. Sie bauen zwar aufeinander auf, bleiben aber voneinander getrennte Prozesse, die erst im Ergebnis zum fertigen Musikstück führen.
Gerade wer seine ersten Versuche in der Musikproduktion wagt, kann die Begriffe schnell durcheinanderbringen. Schließlich macht es ja auch deutlich mehr Spaß, an seinem HipHop-Track zu arbeiten, als sich mit grauer Theorie auseinanderzusetzen.
Hinzu kommt, dass ein Blick ins CD-Regal für noch mehr Verwirrung sorgen kann. Auf den Alben finden sich nämlich nicht selten Aufkleber, die die Platte als “remixed”, “neu abgemischt” oder “remastered” ausweisen. Da kann dann durchaus die Frage aufkommen, welcher Prozess tatsächlich stattgefunden und ob die Marketingabteilung nicht vielleicht doch die Begriffe verwechselt hat.
Im Sinne von Basiswissen erklärt der folgende Beitrag,
was es mit dem Recording, dem Mixing und dem Mastering auf sich hat:
Inhalt
Was ist Recording?
Das Recording ist der erste Schritt des Aufnahmeprozesses. Jedem Instrument wie beispielsweise den Vocals, dem Schlagzeug, der Gitarre und dem Bass wird eine eigene Spur zugeordnet. Die Spuren werden unabhängig voneinander aufgenommen, so dass sie nach der Aufnahme als Einzelspuren vorliegen.
Wie viele Spuren es letztlich werden, hängt von der Art des Songs, der Besetzung der Band und den Mikrofonen, die für die Aufnahme verwendet werden, ab. (Daneben gibt es zwar noch ein paar weitere Faktoren, die Einfluss auf die Aufnahme haben. Doch in diesem Beitrag soll es um die Begrifflichkeiten bei der Musikproduktion gehen.)
Was ist Mixing?
Nach dem Recording folgt das Mixing, zu Deutsch Abmischen. Dabei werden die aufgenommenen Einzelspuren wie ein Puzzle zu einer Einheit zusammengesetzt. Das Ziel beim Abmischen besteht darin, einen natürlichen und ausgewogenen Klang zu erzielen, der dem Song und seiner Message genug Raum zur Entfaltung lässt.
Dafür werden die Einzelspuren im Stereopanorama angeordnet. Meistens werden die Klänge dabei so aufgeteilt wie auf der Konzertbühne, also mit den Beats in der Mitte, dem Bass daneben, den Gitarren seitlich und den Vocals ebenfalls vorne mittig. Außerdem werden die Lautstärken der Einzelspuren aufeinander abgestimmt.
Um das richtige Gleichgewicht zu schaffen, eine harmonische Einheit zu kreieren und die gewünschte Stimmung zu erzeugen, können den Einzelspuren auch noch Zusatzeffekte wie Kompression, Hall, Equalizer oder Delay beigemischt werden. Wenn das Mixing abgeschlossen ist, wird der Song auf eine Stereospur mit jeweils einem Kanal rechts und links gelegt. Dies ist der sogenannte Mixdown.
Was ist Mastering?
Bei der professionellen Musikproduktion findet das Mastering meist nicht in dem Tonstudio statt, in dem die Songs aufgenommen und abgemischt wurden. Stattdessen erfolgt das Mastering in einem separaten Tonstudio. Beim Mastering wird nur noch mit dem Mixdown der jeweiligen Songs gearbeitet. Durch das Mastering soll das komplette Album zu einer homogenen Einheit werden. Deshalb nimmt sich der Tontechniker auch nicht jeden Song einzeln vor, sondern legt den Fokus auf die Wirkung der Platte als Ganzes.
Dafür wird die Reihenfolge festgelegt und die Lautstärke der Songs aufeinander abgestimmt. Zwischen den Songs werden Pausen gesetzt und wenn es dem Klangerlebnis gut tut, werden Fade-Outs eingebaut. Dadurch enden die Tracks dann nicht abrupt, sondern werden leise ausgeblendet. Das Endergebnis soll eine in sich harmonische Platte sein, die der Hörer komplett durchhören kann, ohne an irgendeiner Stelle in seinem Klangerlebnis unangenehm gestört zu werden. Ist das Mastering abgeschlossen, ist der Aufnahmeprozess beendet und die Platte fertig.
Recording, Mixing und Mastering im Vergleich
Die zeitliche, räumliche und oft auch personelle Trennung von Mixing und Mastering bei der professionellen Musikproduktion bringt als schönen Nebeneffekt eine fast schon automatische Qualitätssicherung mit sich. Bei Hobby-Musikern oder Aufnahmen im Homestudio kümmert sich meist eine einzige Person (und dabei nicht selten der Musiker selbst) um den gesamten Aufnahmeprozess.
Dies kann aber zur Folge haben, dass sich die einzelnen Arbeitsschritte miteinander vermischen und fließend ineinander übergehen. Mit Blick auf das Endergebnis ist es aber besser, wenn auch der Hobby-Musiker darauf achtet, dass er das Recording, das Mixing und das Mastering als eigenständige Arbeitsschritte bewertet und getrennt voneinander durchführt.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Arbeitsschritten und auch der Sinn der getrennten Durchführung lassen sich gut an einem Beispiel aus einem völlig anderen Bereich verdeutlichen, nämlich dem Kochen. Wenn ein Gericht zubereitet wird, werden zuerst die einzelnen Zutaten vorbereitet. Sie werden zusammengestellt, gesäubert und kleingeschnitten. Diese Vorbereitung entspricht dem Recording. Ist alles vorbereitet, werden die einzelnen Zutaten nach und nach in den Kochtopf gegeben. Sie werden solange gegart, bis sich die rohen Einzelzutaten zu einer Speise verbunden haben.
Dieser Prozess entspricht dem Mixing mit dem Mixdown als Ergebnis. Damit das Gericht wirklich lecker wird, muss es nun noch abgeschmeckt und verfeinert werden. Das ist mit dem Mastering vergleichbar. Am Beispiel des Kochens wird deutlich, dass die Arbeitsschritte zwar aufeinander aufbauen, aber nacheinander erfolgen. Gleichzeitig würde es wenig Sinn machen, schon die rohen Zutaten abzuschmecken und sie erst danach zu kochen.
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Thema: Was sind Recording, Mixing und Mastering?
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