Becher Rap – eine Anleitung
Der Becher Rap macht nicht nur Spaß, sondern kann ideale Beats und Effekte für HipHop-Songs liefern.
Hier eine Anleitung dafür!
Der Becher Rap erlebte um das Jahr 2012 herum einen echten Boom. Ausgangspunkt war der Film “Pitch Perfect”. In dem Film, einer Mischung aus Musikfilm und Komödie, gibt es eine kurze Szene, in der die Protagonistin den Becher Rap zeigt. Die Musik dazu lieferte der Song “Cups”.
Dieser Song ist eine Coverversion von Anna Kendrick, die ihrerseits bereits eine Coverversion gecovert hatte. Die eigentliche Originalfassung des Songs ist nämlich ein Country-Song aus den 1930er-Jahren mit dem Titel “When I’m Gone” und wurde erstmals von der Carter-Family auf Tonträger aufgezeichnet.
Kurz nachdem der Film erscheinen war, verbreitete sich der Becher Rap. Im Internet tauchten unzählige Videos auf, in der eigene Versionen und Interpretationen des Cup-Songs vorgeführt wurden.
Auch auf Schulhöfen und in Wettbewerben wurde das Spiel mit den Bechern populär, teils eher auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit ausgelegt, teils als Musikform. Wirklich neu war die Idee aber nicht, denn der Becher Rap geht auf ein altes Kinderspiel zurück.
Jedenfalls eignet sich der Becher Rap nicht nur als Zeitvertreib. Denn durch die Sounds, die dabei entstehen, ergeben sich prima Vorlagen für HipHop-Beats und Effekte, die in den Songs verarbeitet werden können. Und eine Möglichkeit, wie der Becher Rap umgesetzt werden kann, erklärt die folgende Anleitung.
Eine Anleitung für den Becher Rap
Das wichtigste Instrument beim und für den Becher Rap ist natürlich ein Becher. Am besten eignet sich ein stabiler und etwas höherer Becher aus Kunststoff, beispielsweise ein Plastiktrinkbecher für Kinder. Einwegbecher sind nicht ganz so gut geeignet, denn zum einen sind sie zu weich und zum anderen machen sie beim Aufsetzen keine Geräusche.
Der Becher wird nun mit der Öffnung nach unten auf den Tisch gestellt. Das ist die Ausgangsposition. Dann beginnt, angelehnt an die Szene im Film, der Becher Rap:
- Zuerst wird zweimal in die Hände geklatscht.
- Nun wird dreimal auf dem Becherboden getrommelt, und zwar erst einmal mit der rechten Hand, dann einmal mit der linken Hand und schließlich noch einmal mit der rechten Hand.
- Jetzt wird einmal in die Hände geklatscht.
- Dann wird der Becher mit der rechten Hand gegriffen, etwa 5 cm angehoben und deutlich hörbar ungefähr 15 cm weiter rechts wieder abgesetzt. (Dabei steht der Becher nach wie vor mit der Öffnung nach unten und dem Boden nach oben auf dem Tisch.)
- Nun wird einmal in die Hände geklatscht.
- Jetzt wird der Becher mit der rechten Hand im unteren Bereich, also in der Nähe der Tischplatte, gegriffen. Dafür wird die Hand so verdreht, dass der Daumen und der Zeigefinger in Richtung Tisch zeigen. Dann wird der Becher angehoben und mit der Becheröffnung wird einmal gegen die Handfläche der linken Hand geklopft.
- Dann wird der Becher wieder auf den Tisch gestellt, dieses Mal aber mit der Öffnung nach oben. Außerdem wird der Becher nicht losgelassen, sondern weiterhin mit der rechten Hand festgehalten.
- Nun wird der Becher wieder hochgehoben und mit dem Becherboden wird einmal gegen die Handfläche der linken Hand geklopft.
- Anschließend wechselt der Becher in die linke Hand, die ihn am Boden festhält. Gleichzeitig wird mit der rechten Hand einmal auf die Tischplatte geklopft. Die rechte Hand bleibt danach auf der Tischplatte liegen.
- Dann wird der Becher deutlich hörbar rechts neben der rechten Hand mit der Öffnung nach unten auf dem Tisch abgestellt. Dazu überkreuzt die linke Hand die rechte Hand.
- Der Becher steht damit wieder in seiner Ausgangsposition – und der Ablauf kann von vorne beginnen.
Statt mit der rechten Hand kann der Becher Rap auch mit der linken Hand durchgeführt werden. Der Ablauf bleibt dabei gleich, nur eben seitenverkehrt. Das heißt: Beim Klopfen auf den Becherboden wird zuerst mit der linken Hand getrommelt und der Becher wird mit der linken Hand angehoben und links von der Ausgangsposition wieder abgestellt. Später wird der Becher in der linken Hand gehalten und gegen die rechte Handfläche geklopft. Und zum Schluss wird mit der linken Hand auf die Tischplatte geschlagen.
Ein paar Tipps zum Becher Rap
Natürlich können die Bewegungsabläufe auch abgewandelt werden. Und sowohl der Rhythmus als auch die Geschwindigkeit lassen sich beliebig anpassen. Möglich ist auch, sich einen beliebigen Song auszusuchen und den Becher Rap darauf abzustimmen oder während des Becher Raps selbst mitzusingen.
Die Geräusche wiederum können aufgenommen und als Beat oder Effekt in einen HipHop-Song eingebettet werden.
Zum Üben ist ein Plastikbecher ideal. Denn er kann gut hörbar auf einen harten Untergrund aufgesetzt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass er kaputtgeht. Wichtig ist nur, dass der Rapper darauf achtet, dass die Geräusche, die der Becher beim Aufsetzen und Klopfen macht, ungefähr die gleiche Lautstärke haben wie das Klatschen.
Andernfalls wirkt es, als würden die Geräusche nicht zusammengehören. Später, mit etwas Übung, kann der Becher auch gegen andere Gegenstände ausgetauscht werden, beispielsweise gegen einen dicken Stift, einen kleinen Topf oder ein Stück Holz. Auf diese Weise lässt sich mit dem Sound spielen.
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