20 Beispiele, wie HipHop-Stars zu ihrem Künstlernamen kamen, Teil 2
„Sag mir, wie du heißt, und ich sage dir, wer du bist“ lautet eine Redewendung. Was sich oft auf die Bedeutung von Vornamen bezieht, spielt auch in der Musikszene eine Rolle. Sehr viele Künstler legen sich nämlich einen Künstlernamen zu. Ein Grund dafür kann sein, dass sie einen Namen brauchen, der einprägsam ist und sich gut vermarkten lässt. Ein anderer Grund kann sein, dass der Künstlername die öffentliche Person präsentieren und die private Person dahinter schützen soll.
Im HipHop hat der Künstlername aber noch ein weit höheres Gewicht als in anderes Genres. Denn HipHop-Stars verkörpern auf der Bühne nicht nur sich selbst, sondern stehen für ihre soziale Herkunft, ihre örtlichen Wurzeln und mitunter ihre ganze Generation.
Zudem soll schon der Künstlername ein klares Statement setzen. Gleichzeitig soll er ein Markenzeichen sein, das den Musiker einerseits von seinen Musiker-Kollegen und andererseits von der breiten Masse abgrenzen soll.
Doch wie wählen HipHop-Stars eigentlich ihre Namen? Haben die Künstlernamen tiefere Bedeutungen? Stehen echte Geschichten dahinter? In einer Beitragsreihe listen wir 20 Beispiele auf, wie HipHop-Stars zu ihren Künstlernamen kamen.
Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Jay-Z – Shawn Corey Carter
Auf Jay-Zs Konto gehen einige echte Rap-Klassiker und im Verlauf seiner Karriere heimste der Musiker zahlreiche Musikpreise ein. Auch als Produzent machte sich der Ehemann von Beyoncé einen Namen. Damit gehört Jay-Z zu den einflussreichsten Vertretern des HipHop.
Zunächst hatte der HipHop-Star aber einen wenig einfallsreichen Spitznamen. Dieser lautete nämlich „Jazzy“, was soviel bedeutet wie „der Coole“. Im Laufe der Zeit wurde Shawn Corey Carter, so der bürgerliche Name, wohl klar, dass sein Künstlername ein ziemlich weitverbreiteter Spitzname war.
Um ein Zeichen zu setzen, behielt er also das J und das Z bei und schrieb den Namen um. Ausgesprochen kommt der Künstlername nah an die ursprüngliche Version heran. Aber gleichzeitig entstand ein einzigartiger Nickname, der Jay-Z klar von Jazzmusikern mit Anzug und Brustbehaarung unterscheidet.
Macklemore – Ben Haggerty
Bei seiner Namenswahl orientierte sich Ben Haggerty nicht an Gangsterbossen oder Filmfiguren. Stattdessen entsprang der Künstlername komplett seiner eigenen Fantasie.
Während seiner Schulzeit an der Junior High School sollte sich Haggerty die Figur eines Superhelden ausdenken. Dieser gab er den Namen „Professor Macklemore“. Zu dieser Zeit streifte Haggerty gerne durch Secondhandshops in Seattle und stellte sich Outfits aus verrückten Klamotten zusammen.
Dabei war er oft betrunken oder high. Immer wenn er auf solche Touren ging, nannte er sich wie seine Superhelden-Figur. Damit war dann auch sein Künstlername geboren. Um nicht anmaßend rüber zu kommen, strich Haggerty später den Professor und beließ es bei Macklemore.
M.I.A. – Mathangi „Maya“ Arulpragasam
Der Musik von M.I.A. ist anzuhören, dass die politisch geprägte HipHop-Künstlerin in Sri Lanka, Indien und London aufwuchs. Ihr Künstlername hat eine doppelte und für sie tiefe Bedeutung.
Einerseits bezieht er sich auf den Cousin der Künstlerin, der während des Bürgerkriegs in Sri Lanka verschollen ist. Angelehnt an den militärischen Jargon, steht der Künstlername in diesem Sinne für „Missing in Action“.
Andererseits spielt die Künstlerin mit dem Londoner Stadtteil Acton, in dem sie in ärmlichen Verhältnissen wohnte. Demnach bedeutet der Name „Missing in Acton“.
Notorious B.I.G. – Christopher George Latore Wallace
In der Krimikomödie „Let’s do it again“ aus den 1970er-Jahren gibt es eine Figur namens „Biggie Smalls“, gespielt von Calvon Lockhart. Wallace übernahm den Namen der Filmfigur als Künstlernamen.
Allerdings musste der HipHop-Superstar feststellen, dass es bereits einen Künstler gab, der diesen Namen verwendete. Aus diesem Grund wandelte Wallace den Namen in B.I.G. um und fügte noch ein Notorious für „berüchtigt“ dazu. Seine Fans nannten den Rapper aber auch „Big Poppa“ oder einfach nur „Biggie“.
Pusha T – Terrence LeVarr Thornton
Bereits als Teenager begannen Thornton und sein Bruder Gene alias „No Malice“ ihre Drogenkarrieren. Sie konsumierten Rauschgift und dealten damit. Als die Eltern dahinterkamen, setzten sie Gene vor die Tür. Kurz darauf gründeten die Brüder eine Band namens Clipse.
Durch seinen Künstlernamen glorifizierte Thornton seine Drogenvergangenheit. In einem Song von Clipse findet sich die Zeile „Push a ton of that shit that makes ya nose run“, auf Deutsch: „Drück dir eine Tonne von dem Zeug, das deine Nase laufen lässt“. Daran angelehnt ist der Künstlername Pusha T.
Snoop Dogg – Calvin Cordozar Broadus, Jr.
Weil der Rapper von der Westküste als kleiner Junge eine Vorliebe für Cartoons hatte, bekam er von seiner Mutter den Kosenamen „Snoopy“ nach dem Hund von Charlie Brown aus „Peanuts“. Mit dem Hundenamen freundete sich Broadus an und behielt ihn für seine HipHop-Karriere in leicht abgewandelter Form als „Snoop Doggy Dogg“ bei.
Auf seinem weiteren Lebensweg durchlebte der Musiker etliche musikalische und persönliche Wandlungen. Als Gangsta-Rapper gestartet, setzte er sich nach einer Jamaika-Reise für den Rastafari-Kult ein und nannte sich in diesem Zuge in „Snoop Lion“ um. Davor hatte er unter dem Namen „Snoopzilla“ ein Funk-Album auf den Markt gebracht.
Bei einem Pornofilm, bei dem er die Regie führte, verwendete er das Pseudonym „Michael J. Corleone“. Für die Fans war er aber in erster Linie Snoop Dogg. Denn unter diesem Künstlernamen veröffentlichte er die meisten HipHop-Singles und -Alben.
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Thema: 20 Beispiele, wie HipHop-Stars zu ihrem Künstlernamen kamen, Teil 2
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